Die Ausstellung im Töpfereimuseum Ochtrup zeigt in kleinem Rahmen ausgefallene Exponate aus der münsterschen Porzellanmalerei von 1919 bis 1935. In dieser Zeit hat August Roloff auch seine eigenen Formen entworfen, die dann in auswärtigen Porzellanfabriken gegossen wurden. Als glasierte Weißware kamen die Porzellane nach Münster. Weil die Farben auf die glasierte Oberfläche aufgetragen wurden, spricht man von Aufgasurmalerei.
Kunst und Handwerk zeigen besonders in der Porzellanmalerei eine sympathische Symbiose, wenn man besonders die Exponate aus der Zeit des Bauhaus und des Art Déco in Betracht zieht. Auf der einen Seite Formen und Dekore in nüchternem und technokratischem Stil, schlicht und pragmatisch, auf der anderen Seite verspielte Grafiken und ausgefallene Formgebung, deren Linienführung manchmal an den Jugendstil erinnert.
Dieses besondere Kunsthandwerk wurde in den vergangenen 100 Jahren von über 120 Porzellanmalerinnen und -malern in Münster ausgeführt.
Unter Sammlern und Kunstfreunden sind die Bauhaus- und Art-Déco-Muster von August Roloff eindeutig klar erkennbar und Münster zuzuordnen.
Gelegentlich kommen auch Überraschungen im Internet (ebay) oder auf dem Flohmarkt (z. B. Westfalenhallen in Dortmund oder Zentralhallen in Hamm) zum Vorschein und machen damit nur deutlich, wie vielseitig das Musterspektrum bei Roloff aus Münster war.