August 2019
Nun ist es schon die dritte Ausstellung, die der Verein Porzellanmuseum Münster in der Glashalle des Lebenszentrums Klarastift ausrichtet. In Absprache mit dem Sozialdienst wird es diesmal ein ausgefallenes Thema geben: “Sammellust“. Damit schauen die Porzellan-freunde über den Tellerrand, wollen aber auch den Bewohnern und Gästen des Hauses eine Reise in die Vergangenheit gewähren. Porzellan ist natürlich auch dabei, aber es beschränkt sich nicht nur auf die bekannten Porzellane aus münsterschen Manufakturen. Unter der Überschrift „Kaffeeservice“ sind mehr oder weniger historische Dekore vorhanden. Hierbei sind z.B. Exponate der Malereien Severin in Bünde und Spitzer in Dieringhausen zu sehen. Besonders interessant ist die von der Porzellanmanufaktur August Roloff kreierte „Form Westfalen“ mit der üppigen Blumenmalerei.
Ein vielseitiger Sammler ist Peter Daum, der ehemalige Büromaschinenmechanikermeister, hat neben historischen Schreib- und Rechenmaschinen auch Tintenfässchen aus der Gründerzeit und der Zeit des Jugendstils gesammelt. Weitere Vitrinen wird er mit historischen Uhren, japanischen Holzschnitzereien, mit Puppen und religiöser Kunst ausstatten. Von André Markus kommt eine kleine Sammlung von Eisvögeln hinzu. Dr. Reinhild Schlüter und Rainer-Ludwig Daum werden zwei weitere Vitrinen mit Puppen, Zubehör und Spielzeug aus den 50er und 60er Jahren zeigen. Dr. Bernd Thier wird aus seinen vielen Sammelgebieten Spardosen zur Verfügung stellen.
Die Ausstellung ist jeden Tag von 9-17 Uhr zu besichtigen, sie endet am 6. Oktober 2019.
Juni 2019
Nachruf
Abschied von Ute Elpers, geb. Lieder
Am 12. Juni 2019 ist die ehemalige Porzellanmalerin der Porzellanmanufaktur August Roloff in Münster verstorben. Seit Gründung des Vereins zur Förderung eines Porzellanmuseums in Münster war sie dessen Geschäftsführerin. Sie hat maßgeblich den Verein geprägt. Ob es Führungen, Diavorträge oder die Betreuung der Mitglieder waren, immer wurde ihre Liebe zur Porzellanmalerei und zur Porzellangeschichte der Stadt Münster in ihrem ehrenamtlichen Engagement deutlich. Mit einer Ausstellung in der Torhaus-Galerie des Stadtheimatbundes hat sie ihre künstlerische Vielseitigkeit zeigen können. Sei es in unterschiedlichen Maltechniken auf Porzellan oder in ihren zeichnerischen Fähigkeiten, besonders für die Humanity Care Stiftung, für die sie viele Zeichnungen von bestehenden oder zerstörten Gebäuden Pakistans fertigte. Die filigranen Tusche-Zeichnungen hängen heute in der Nationalgalerie in Islamabad, der Universität in Peshawar und in der pakistanischen Botschaft in Berlin.
Zurzeit wird ein Buch über Pakistan mit den Zeichnungen von Ute Elpers vorbereitet. So bleiben viele Erinnerungen an ihr künstlerisches Schaffen der Nachwelt erhalten. In der letzten großen Porzellanausstellung im Lebenszentrum Klarastift waren alle ihre Porzellanmalereien zu sehen. Bei unserer gemeinsamen Aufarbeitung der Münsterschen Porzellangeschichte haben wir ihr viel zu verdanken. Sie hat uns mit ihrem fachkundigen Rat zu den vielfältigen Aspekten der Porzellanmalerei zur Seite gestanden. Wir werden sie in unseren Gedanken bewahren.
Mai 2019
Am 16. Mai veranstalten wir im Begegnungszentrum der Arbeiterwohlfahrt in Lengerich einen Beamervortrag über "150 Jahre Porzellanmalereien in Münster". Wer mitfahren möchte, kann sich bei Rainer Daum, unserem Vorsitzenden, melden (Tel.: 02 51 - 23 13 17).
In Kooperation mit dem Filmteam des Bennohauses in Münster ist ein sehenswertes kleines Video mit einem Rückblick auf unsere vergangene Ausstellung im Klarastift ("August Roloff? den kenn ich noch!") entstanden, das auch die aktuelle Situation des Porzellanmuseums-vereins auf der Suche nach dauerhaften Räumlichkeiten zur Ausstellung unserer unzähligen Exponate darstellt: https://ostviertel.ms/2018/12/12/porzellanausstellung-im-klarastift/
31. März 2019
Und schon wieder hat der Verein Porzellanmuseum Münster e.V. im Lebenszentrum Klarastift eine große Porzellanausstellung mit dem Titel: "diverse - 150 Jahre Porzellan" eröffnet. Die Ausstellung endet am 03.07.2019. Einige hundert Exponate aus den letzten 150 Jahre werden dort gezeigt. Besonders die Porzellane aus der Biedermeier- und Gründerzeit sind sehr selten und äußerst fein bemalt. Es ist der Geschmack aus der guten alten Zeit. Aber auch beeindruckende Arbeiten aus Korea, China und Japan sind zu sehen. Der überragende Teil der Exponate stammt vom Porzellansammler und zweitem Vorsitzenden der Porzellanfreunde, Peter Daum. Seit über 50 Jahren sammelt er. Seine Bandbreite ist überragend. Auch das Vorstandsmitglied Frank Philipp vom Stadtheimatbund Münster e.V. war überrascht. Er käme sich zwar vor wie ein Elefant im Porzellanladen, habe einen nicht so großen Zugang zum Porzellan, war aber beeindruckt von der Leistung des Porzellanvereins, der ja auch Mitglied im Stadtheimatbund ist. Die Präsentation in der Glashalle des Stadtheimatbundes ist einmalig. Hermann Gepp vom Klarastift betonte bei seiner Begrüßung die immer wieder gute Zusammenarbeit mit den Porzellanfreunden und kündigte gleich schon eine dritte Ausstellung für die Zeit nach den Sommerferien an. Die "Sammlungen aus dem Haus", Porzellane von den Bewohnern des Klarastiftes. Aber auch für den Schanzekünstler Karl Hauenherm wurde eigens eine Vitrine zur Verfügung gestellt, in der ein komplettes Essservice von 1919 mit dem Dekor Semiramis von der Porzellanmanufaktur August Roloff aus Münster zu sehen ist. Ute Elpers, die Geschäftsführerin des Vereins und ehemalige Roloffmalerin, hat ihren ganzen Bestand an Roloffporzellan angegeben, viele dieser Exponate sind von ihr gemalt worden. Tono Dreßen und Ruth Betz, Gründungsmitglieder des Porzellanvereins, bedankten sich bei den Zwillingen Daum für die geleistete Arbeit. Der aus Herten angereiste Museumsdirektor Wolf-Eckehardt Irmer erwähnte in seiner Dankesrede, das er im letzten Jahr Mitglied geworden sei und dies mit Freude getan hat. Die Ausstellung ist jeden Tag von 9 bis 17 Uhr zu sehen.
19. März 2019
Genau 100 Jahre nach Gründung der Münsterschen Porzellanmanufaktur August Roloff wurde jetzt im Schuhhaus Zumnorde am Michaelisplatz eine kleine Porzellanausstellung eröffnet. Mit ausgesuchten Exponaten haben die Mitglieder des Vereins Porzellanmuseum Münster e.V. die mittlere Vitrine im Seiteneingang bestückt. Bürgermeisterin Karin Reismann begrüßte die Anwesenden mit den Worten "Damals war das ganz wichtiges Porzellan. Es wurde gesammelt. Es ist schade, dass das Roloffporzellan in Münster noch keine richtige Heimat hat. Deshalb ein Dankeschön an die Familie Zumnorde, dass sie hiermit noch mal deutlich macht, wer Roloff war, und dass sie zu diesem Datum, 100 Jahre nach Gründung dieses Schaufenster zur Verfügung gestellt hat. Das Porzellan wird sicher dem Betrachter ins Auge fallen. Ob Jung oder Alt, hier kann man sich nochmal über die Porzellanmalerei Roloff informieren".
Thomas Zumnorde berichtete über seinen Vater, der mit diesem Anliegen, Porzellan auszustellen, vor mehreren Monaten auf ihn zukam, mit den Worten: Das ist genau der Ort, an dem das Verkaufsgeschäft von Roloff stand. Sein Großvater hatte es dann in der Nachkriegszeit geschafft, nach 1959, dass das Geschäft hinter den anderen Häusern entlang ging.
"Aber es geht heute um die Kunst, die nicht in Vergessenheit geraten darf, denn es zeigt, wie viel Handwerklichkeit, wie viel Perfektion in diesen Produkten steckt. Das ist etwas, was aber auch in unserem Kulturkreis das Schönste ist: die Tischkultur. Man sitzt zusammen, man genießt zusammen. Nicht alle Dinge, die hier gezeigt werden, sind geeignet, davon zu essen. Aber man erfreut sich doch an dem Anblick, und so war es eine Freude, dass wir dies an dieser Stelle so ausstellen dürfen. Gleichzeitig steht es in einem guten Licht und reiht sich gut ein. Dies ist eine kleine Hommage an die Handwerkskunst des Porzellans."
Sigrid Karliczek von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und ehrenamtliche Leiterin des Ortskuratoriums Münster würde das Thema gerne weiterführen. Sie findet es ganz toll - auch ein Zeichen der Zeit - dass man unterschiedliche Kunst so im öffentlichen Raum ausstellt. Thomas Zumnorde berichtete über eine Zusammenarbeit mit der Galerie Ostendorff, in der in diesem Jahr Kunstwerke der Schanzemitglieder ausgestellt werden sollen.
Rainer-Ludwig Daum, Vorsitzender des Vereins Porzellanmuseum Münster, machte auf die 100jährigen Jubiläen in diesem Jahr aufmerksam. 100 Jahre nach Gründung der Porzellanmanufaktur Roloff, 100 Jahre Westfälische Schule Musik, 100 Jahre Hochschule für Musik, 100 Jahre Städtisches Sinfonieorchester, 100 Jahre DLRG, 100 Jahre Schanze, 100 Jahre Bauhaus und 100 Jahre Arbeiterwohlfahrt. 1919 war ein ganz besonderes Jahr. "Dass wir hier ausstellen, das ist "Spinnerei" von vor Jahrzehnten gewesen. Der gute "Türöffner" zur Familie Zumnorde war Tono Dreßen, der selbst leidenschaftlicher Porzellansammler ist. Dass wir überhaupt als Verein heute hier stehen, hat auch etwas mit Ruth Betz zu tun, die uns als damalige Museumsleiterin und Stadtheimapflegerin in Kinderhaus aufforderte, einen Verein zu gründen. Über die Heimatstubenförderung beim Landschaftsverband haben wir mit anschließender Unterstützung der Nordrhein-Westfalen-Stiftung 18.000 Euro erhalten, die überwiegend in die Beschaffung von Vitrinen flossen, die jetzt ab dem 31. März im Lebenszentrum Klarastift mit einer neuen Ausstellung zum Thema: "diverse!" Porzellane aus 150 Jahren, zu sehen sind.
Die kleine Ausstellung bei Zumnorde wird am 31.3. beendet. Sie ist jeden Tag bis 21.30 Uhr zu begehen.
16. Februar 2019
Am 16. Februar brachen mehr als 10 Mitglieder unseres Vereins zu einem Ausflug nach Herten auf, um dort die gar nicht so kleine und wahrhaft erlesene Sammlung von Roloff Porzellan von Wolf-Eckhardt Irmer zu besichtigen, dessen Mutter in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts 7 Jahre lang als leitende Verkäuferin bei der Firma August Roloff gearbeitet hatte. In der Ausstellungshalle im früheren Kaisersaal von Herten wurden wir von dem Ehepaar Irmer aufs herzlichste empfangen und staunten gleich zu Beginn nicht nur über die reichhaltig und bildschön bestückten Vitrinen mit Roloff-Porzellan, sondern auch über die langgestreckte und mit ausgewählten Porzellanen geradezu fürstlich gedeckte Kaffeetafel, die extra für uns hergerichtet worden war. Doch mehr noch als Kaffee und Kuchen stand natürlich die ausführliche Besichtigung der Exponate an, die auch beim zweiten und dritten Rundgang immer wieder noch Neues entdecken ließ, was vorher übersehen worden war.
Ein Vertreter der örtlichen Presse ließ sich ausführlichst über die Besonderheiten des Roloff-Porzellans sowie unser größtes Anliegen - dauerhafte Räumlichkeiten/Museum für die zahllosen vereinseigenen Exponate zu finden - informieren (siehe Anhang). Nach einem regen Gesprächsaustausch und weiteren Rundgängen durch die Ausstellungshalle mit weiteren ausgesuchten Spezialgebieten verließen wir Herten mit dem Eindruck, dass dieser Ausflug in jeder Hinsicht eine große Bereicherung war.
Februar 2019
Ein 100 Jahre altes Roloffservice mit einem Entwurf des Schanzekünstlers Karl Hauenherm, der 1924 verstorben ist, hat jetzt der Verein Porzellanmuseum Münster e.V. erhalten. Es ist komplett für 12 Personen. Das Dekor Semiramis hat er 1919 für August Roloff entworfen. Beide waren befreundet, ebenso der erste Lehrling Bernhard Bufé, der 1921 in den Betrieb kam. Vermutlich ist auch das Dekor Cleopatra von ihm, denn es wurde zur gleichen Zeit angeboten. Das Dekor Semiramis wird in drei Farbvariationen angelegt und erfreute sich in den Zwanziger Jahren großer Beliebtheit. Im letzten Jahr gab es im Falkenhof Museum Rheine eine Ausstellung mit Zeichnungen, Graphiken und Gemälden des Schanzekünstlers, zu der der Porzellanverein Münster einige Gedecke, Teller und Vasen zur Verfügung stellte. Diese Exponate mit den Entwürfen von Karl Hauenherm stehen zurzeit in der Roloff-ausstellung im Klarastift und können jeden Tag von 9 bis 17 Uhr besichtigt werden.
Januar 2019
Eines der ältesten Kaffeeservices der Porzellanmanufaktur August Roloff hat jetzt der Verein Porzellanmuseum Münster e.V. von der ehemaligen Lehrerin Erika Wethmar aus Münster geschenkt bekommen. Es ist wahrscheinlich ein Service aus der Porzellanfabrik Königszelt aus Schlesien. Nach dem 1. Weltkrieg gab es ein bundesweites Markungsverbot. Somit befindet sich nur die Roloffmarke unter dem Porzellan. Bei dieser Marke handelt es sich um eine Stempelung, die nur in dem Jahr 1918 vollzogen wurde; in diesem Jahr arbeitet der junge August Roloff in der Werkstatt des Porzellanmalers Friedrich Vorhauer mit. August Roloff hat für dieses Porzellan kein Dekor benutzt sondern lediglich die Staffage des Porzellans mit goldenen Linien hervorgehoben. Es ist seit 40 Jahren das erste Porzellan mit dieser seltenen Marke aus Münster. Das Porzellanmuseum Münster ist sehr erfreut, das Erika Wethmar das Service in die Obhut des Vereins gegeben hat. Es wird zum Wochenende in die laufende Ausstellung des Porzellanmuseums im Klarastift eingebracht. Die Ausstellung mit acht Vitrinen ist jeden Tag von 9 bis 17 Uhr zu besichtigen. Am Sonntag zeigt der Verein ab 16.30 Uhr im Historischen Torhaus des Stadtheimatbundes seinen Diavortrag: "Art déco in Münster – am Beispiel der Porzellanmanufaktur August Roloff." Sonntags sind Mitglieder des Vereins von 15-17 Uhr im Klarastift vor Ort.